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Clärenore Stinnes – Die erste Frau, die die Welt im Auto umrundete

Wenn man von großen Pionierinnen der Automobilgeschichte spricht, ist Clärenore Stinnes eine Legende, die viel zu oft übersehen wird. Dabei hat sie etwas geschafft, was selbst heute noch kaum jemand wagt: Sie hat in den Jahren 1927 bis 1929 als erste Frau die Welt mit dem Auto umrundet – und das auf einem Fahrzeug, das man heute als Oldtimer feiern würde.

Von der Industriellen-Tochter zur Rennfahrerin mit Benzin im Blut

Clärenore Stinnes wurde 1901 in eine der reichsten Familien Deutschlands hineingeboren. Ihr Vater, Hugo Stinnes, war ein einflussreicher Industrieller und Großunternehmer. Doch Clärenore interessierte sich nicht für den feinen Gesellschaftsball, sondern für Motoren, Geschwindigkeit und Rennen. Schon als junge Frau startete sie bei Langstreckenrennen und machte sich schnell einen Namen als eine der besten Fahrerinnen Deutschlands.

Während Frauen in den 1920er Jahren oft noch nicht einmal Auto fahren durften, brannte bei Clärenore das Feuer für Technik und Abenteuer. Sie bewies, dass Frauen mit vollem Elan und Können nicht nur mit Männern mithalten, sondern auch neue Maßstäbe setzen können.

Das gewaltige Abenteuer – eine Weltreise mit dem Adler Standard 6

1927 begann das Abenteuer: Clärenore Stinnes plante, mit ihrem Team die erste Weltumrundung per Auto zu wagen – eine absolute Sensation in einer Zeit, in der Straßen in vielen Ländern kaum existierten. Begleitet wurde sie von Carl-Axel Söderström, einem schwedischen Kameramann, der die Reise filmisch dokumentierte.

Ihr Fahrzeug: ein Adler Standard 6, ein solides deutsches Fahrzeug mit einem 6-Zylinder-Motor, 55 PS und einer robusten Bauweise. Ein Wagen, der für damalige Verhältnisse fortschrittlich, aber dennoch anfällig war – Ersatzteile waren selten, und Reparaturen oft mühsam.

Die Route führte von Deutschland aus quer durch Europa, dann durch das riesige Russland und die abgelegene Weite Sibiriens. Über den Pazifik ging es nach Japan, dann weiter durch China, Südostasien und Indien. Von dort reiste Clärenore über den Nahen Osten nach Afrika, durchquerte Südamerika und Nordamerika, bevor sie nach knapp zwei Jahren und über 47.000 Kilometern die Reise in Deutschland beendete.

Herausforderungen ohne Ende – kein Abenteuer wie heute

Man muss sich vorstellen, wie schwierig diese Reise damals war:

  • Kaum Straßen: Viele Passagen führten über Schotterpisten, Feldwege oder gar querfeldein.

  • Mangel an Infrastruktur: Tankstellen gab es selten, Benzin war oft nur mit Glück und Verhandlungsgeschick zu bekommen.

  • Reparaturen: Jede Panne bedeutete oft, mitten im Nirgendwo selbst Hand anzulegen. Clärenore und ihr Team mussten Mechaniker, Navigator und Organisatoren in Personalunion sein.

  • Politische und sprachliche Hürden: Von der Sowjetunion bis China, von kolonialen Gebieten bis zu politisch instabilen Regionen – die Reise war auch ein Abenteuer für die Nerven.

Trotz aller Widrigkeiten bewahrte Clärenore Stinnes Ruhe, Mut und eine beeindruckende Ausdauer. Ihre Leistungen wurden in der Presse gefeiert, sie galt als Symbol für Freiheit und Fortschritt.

Cläronore Stinnes mit Team

Mehr als nur ein Abenteuer – ein Symbol für Frauenpower

In einer Zeit, in der Frauen gesellschaftlich stark eingeschränkt waren, stellte Clärenore Stinnes mit ihrer Weltumrundung traditionelle Rollenbilder radikal infrage. Sie bewies, dass Frauen genauso mutig, kompetent und abenteuerlustig sein können wie Männer – und das nicht nur im Automobilbereich.

Clärenores Vermächtnis heute

Nach ihrer Rückkehr heiratete sie ihren Reisebegleiter Söderström und zog sich weitgehend aus dem Rampenlicht zurück. Doch ihr Erbe lebt weiter. Oldtimerfans, Rennsportliebhaber und Abenteurer sehen in ihr ein Vorbild für Leidenschaft und Durchhaltevermögen.

Das Auto, der Adler Standard 6, ist heute ein begehrtes Sammlerstück, das für diese einzigartige Reise steht. Und Clärenore Stinnes selbst bleibt eine Heldin des Automobils – eine Pionierin, die den Horizont weit über das Bekannte hinausschob.

Fun Facts zu Clärenore Stinnes und der Weltreise

Nach ihrer Rückkehr heiratete sie ihren Reisebegleiter Söderström und zog sich weitgehend aus dem Rampenlicht zurück. Doch ihr Erbe lebt weiter. Oldtimerfans, Rennsportliebhaber und Abenteurer sehen in ihr ein Vorbild für Leidenschaft und Durchhaltevermögen.

Das Auto, der Adler Standard 6, ist heute ein begehrtes Sammlerstück, das für diese einzigartige Reise steht. Und Clärenore Stinnes selbst bleibt eine Heldin des Automobils – eine Pionierin, die den Horizont weit über das Bekannte hinausschob.

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