ALPINA - Legendäre Automobile aus dem Allgäu
Es gibt nur wenige Namen in der Welt der Autos, die für pure Exklusivität und Leidenschaft stehen. ALPINA ist einer davon. Was einst als kleines Unternehmen für BMW-Tuning begann, entwickelte sich zu einer der angesehensten Marken im Automobilbau – ein Synonym für Performance, Eleganz und Präzision. Die Geschichte von ALPINA ist die eines Familienunternehmens, das sich seinen Platz unter den Großen erkämpfte und dennoch seine Einzigartigkeit bewahrte.
Die Wurzeln von ALPINA reichen zurück in die 1960er Jahre, als der Gründer Burkard Bovensiepen begann, Motoren für BMW zu veredeln. Mit seinen Tuning-Kits verlieh er den ohnehin schon sportlichen Fahrzeugen aus München einen zusätzlichen Kick – und eine Persönlichkeit, die Individualisten ansprach. ALPINA wurde schnell zur ersten Adresse für anspruchsvolle Fahrer, die nach mehr suchten: mehr Power, mehr Präzision, mehr Exklusivität.
Doch Bovensiepen wollte nicht nur die Fahrzeuge anderer verfeinern. 1978 wagte er den nächsten Schritt und begann mit der Produktion eigener Autos. Diese basierten zwar auf BMW-Modellen, doch was ALPINA daraus machte, war mehr als nur ein Upgrade – es war die Geburt von Fahrzeugen, die sich durch Leistung, Komfort und Perfektion auszeichneten.
1983 war ein Wendepunkt für ALPINA: Das Unternehmen wurde als offizieller Automobilhersteller beim Kraftfahrtbundesamt registriert. Dieser Status war nicht nur eine Anerkennung der Qualität, sondern auch ein Statement: ALPINA spielte von nun an in der Liga der Großen – mit einer eigenen Identität, die sich vom klassischen BMW-Dach differenzierte.
Fast 40 Jahre später, im Jahr 2014, blickte ALPINA auf eine beeindruckende Entwicklung zurück. Mit nur rund 200 Mitarbeitern produzierte das Unternehmen etwa 1700 Fahrzeuge – eine geringe Stückzahl, aber das war genau der Punkt. Jedes Fahrzeug war ein Meisterwerk, maßgeschneidert für Kunden, die das Besondere suchten. Etwa 600 dieser Autos blieben in Deutschland, während jeweils 400 in die USA und nach Japan exportiert wurden. Und als ob das nicht genug wäre, glänzt ALPINA auch abseits der Autos: Mit einem eigenen Weinhandel hat das Unternehmen ein zweites Standbein aufgebaut, das den Anspruch an Qualität und Genuss widerspiegelt.
Im März 2022 wurde bekannt gegeben, dass BMW die Markenrechte von ALPINA übernimmt. Ein Schritt, der die Zukunft der Marke sichert, aber auch eine Ära beendet. Bis 2025 wird ALPINA weiterhin eigenständig in Buchloe produzieren, bevor die Integration in die BMW-Familie abgeschlossen ist. Was danach kommt, bleibt spannend, doch eines steht fest: ALPINA bleibt ein Symbol für Exklusivität und meisterhaftes Automobildesign.
Die Legende ALPINA lebt weiter – in den Fahrzeugen, die Geschichte geschrieben haben, und in der Leidenschaft, die jede Schraube, jede Linie und jeden Motor antreibt. In den kommenden Beiträgen von Bernie’s Garage nehmen wir euch mit auf eine Reise durch die kultigsten ALPINA-Modelle und enthüllen, warum diese Marke mehr ist als nur ein Name. Bleibt dran!
Von Büromaschinen zu exclusiven Automobilen
Seit seiner offiziellen Gründung am 1. Januar 1965 hat sich das Unternehmen aus Buchloe einen festen Platz im Automobilolymp erarbeitet. Doch die Wurzeln reichen weiter zurück, bis zu einer Zeit, in der Büromaschinen statt Hochleistungsmotoren im Mittelpunkt standen.
Dem Gründer Burkard Bovensiepen, geboren am 1. September 1936 († 12. Oktober 2023), wurde das Unternehmertum quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater betrieb bereits einen Produktionsbetrieb unter dem Namen ALPINA – allerdings für Büromaschinen. Doch Burkard hatte andere Pläne. Er wollte sich nicht mit Büroausstattung beschäftigen, sondern mit etwas, das sein Herz höherschlagen ließ: Autos.
Der Weg von ALPINA in die Automobilwelt begann mit einem Tuning-Kit für den BMW 1500, das die Leistung des Motors spürbar steigerte. Dieses frühe Erfolgsprojekt legte den Grundstein für die enge Zusammenarbeit mit BMW. Schon bald wurde die BMW 02-Reihe zum Kern der Veredelungstätigkeiten, doch ALPINA machte auch vor größeren Modellen wie dem BMW E3, E9 und später dem E12 nicht halt.
Obwohl ALPINA damals noch als Tuner agierte, war die Qualität der Arbeit so beeindruckend, dass BMW den Fahrzeugen die volle Werksgarantie gewährte – eine Seltenheit in der Automobilbranche. Die Fahrzeuge konnten sowohl direkt bei ALPINA als auch bei BMW-Händlern modifiziert werden, oder die Teile wurden separat verkauft. Das führt heute zu einer spannenden Herausforderung: Viele Umbauten lassen sich nicht mehr genau nachvollziehen, was den historischen Wert der Fahrzeuge für Sammler noch steigert.
Die ALPINA-DNA
Was macht ein ALPINA-Fahrzeug so besonders? Die Antwort ist einfach: Der Motor. Die Ingenieure in Buchloe nehmen den BMW-Motorblock und -Zylinderkopf als Basis und verwandeln ihn in ein Kunstwerk der Technik. Dazu kommen optimierte Fahrwerke, Bremsen und Innenausstattungen, die jedes Fahrzeug einzigartig machen. Die Verbindung von roher Kraft, außergewöhnlicher Fahrdynamik und luxuriösem Komfort ist das Markenzeichen von ALPINA.
Heute werden ALPINA-Fahrzeuge im BMW-Werk montiert. Die Spezialteile liefert ALPINA, bevor die fertigen Modelle für die finale Auslieferung nach Buchloe zurückkehren. Neben dem deutschen Markt hat ALPINA auch in Großbritannien, Japan und dem Nahen Osten eine treue Anhängerschaft gefunden.
Zu den unvergesslichen Meilensteinen der Marke gehören Fahrzeuge wie der BMW Alpina 3.0 CSL (1974), gefahren von Motorsportlegende Helmut Koinigg, oder der BMW Alpina B7 Turbo Coupé (1984) – eines der schnellsten Serienfahrzeuge seiner Zeit. Auch der legendäre BMW 2002 tii Alpina A4 mit seiner Kugelfischer-Einspritzung und der Einzeldrosselanlage bleibt unvergessen.
Vom Tuner zur Legende
Zwischen 1963 und 1977 war ALPINA ein reiner Fahrzeugtuner. Doch die Vision von Burkard Bovensiepen ging weit darüber hinaus. Mit der offiziellen Anerkennung als Automobilhersteller begann eine neue Ära. Bis heute ist die enge Zusammenarbeit mit BMW der Schlüssel zum Erfolg von ALPINA. Sie ermöglicht es der Marke, eine einzigartige Marktnische zu besetzen und Fahrzeuge zu schaffen, die nicht nur schnell sind, sondern Geschichten erzählen.
Bleibt dran bei Bernie’s Garage – wir haben noch mehr faszinierende Kapitel aus der Welt von ALPINA, die darauf warten, erzählt zu werden. Von historischen Motorsportmomenten bis hin zu modernen Meisterwerken – ALPINA steht für Leidenschaft auf Rädern!
Rennsport-DNA trifft Luxus
Wenn es um den perfekten Mix aus Hochleistung und Eleganz geht, gibt es kaum einen Namen, der so viel Begeisterung auslöst wie Alpina. Die Geschichte dieser besonderen Marke ist eng mit dem Motorsport verbunden – und mit einem unermüdlichen Streben nach Perfektion.
In den frühen 1970er-Jahren brachte Alpina zusammen mit BMW M den legendären BMW 3.0 CSL auf die Straßen – ein Homologationsmodell, das für den Motorsport entwickelt wurde. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass Alpina die Herzen der Rennsportfans höher schlagen ließ.
In den 1960er- und 1970er-Jahren schrieb Alpina im internationalen Tourenwagen-Rennsport Geschichte. Fahrerlegenden wie Niki Lauda und Derek Bell pilotierten die ikonischen Alpina-Fahrzeuge zu zahlreichen Siegen. Nach einer kurzen Rennpause kehrte Alpina 2009 mit dem Alpina B6 GT3 zurück auf die Piste. Der spektakuläre Rennwagen, basierend auf dem B6S, fuhr die Marke nicht nur ins Rampenlicht der FIA-GT3-Europameisterschaft, sondern sicherte 2011 den Titel im ADAC GT Masters für Alexandros Margaritis und Dino Lunardi.
Alpina ist bekannt für außergewöhnliche Modelle, die auf BMW-Basis entstehen, aber in Buchloe zur Perfektion veredelt werden. Jedes Fahrzeug ist ein Kunstwerk, ausgestattet mit optimierten Motoren, speziell abgestimmten Fahrwerken und exklusiven Innenausstattungen.
Einer der Meilensteine in Alpinas Geschichte ist der B7 Turbo, der in den 1980er-Jahren die schnellste Limousine der Welt war. Mit 300 PS aus einem 3-Liter-Turbo-Motor setzte dieses Fahrzeug neue Maßstäbe – später übertroffen vom B7S Turbo mit einem 3,5-Liter-Motor und 330 PS.
Doch kein Modell symbolisiert die DNA von Alpina besser als der B10 Bi-Turbo, präsentiert 1989. Basierend auf dem BMW 535i (E34) kombinierte er kompromisslose Leistung mit luxuriösem Komfort. Mit 360 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von über 290 km/h war er das schnellste Serienfahrzeug seiner Zeit. Der renommierte Rennfahrer und Journalist Paul Frère nannte ihn „das beste viertürige Auto der Welt“.
Ein weiteres Juwel in der Alpina-Krone war der B6 3.5 S, basierend auf dem BMW M3 (E30). Nur 62 Exemplare dieses Meisterwerks wurden gebaut, ausgestattet mit einem 3,5-Liter-Sechszylinder, der 254 PS leistete – ein echtes Sammlerstück.
In den 1990er-Jahren wagte Alpina etwas, das unmöglich schien: Der B8 brachte einen 4,0- und später 4,6-Liter-V8-Motor in die kompakte BMW 3er-Serie (E36). Diese beeindruckende Ingenieursleistung resultierte in nur 221 gefertigten Fahrzeugen, die heute zu den begehrtesten Klassikern zählen.
Alpina bewies auch bei Dieselfahrzeugen Innovation: Der D10 Biturbo, vorgestellt 1999, war der erste Diesel in der Modellpalette. Es folgte der D3, basierend auf dem BMW 320d, der mit Biturbo-Technologie Maßstäbe setzte.
Alpina-Fahrzeuge sind nicht nur an ihrer Performance zu erkennen, sondern auch an ihrem unverwechselbaren Stil. Charakteristisch sind die 20-Speichen-Alpina-Räder, elegante Front- und Heckspoiler sowie die markanten Dekorstreifen in Silber oder Gold. Diese Details verleihen jedem Fahrzeug eine einzigartige, unverkennbare Optik.
Ein Blick in die Zukunft
Die aktuelle Modellpalette von Alpina umfasst Fahrzeuge wie den B3, D3 S, XD3 oder den mächtigen XB7. Doch die Marke bleibt sich treu: Jedes Modell kombiniert atemberaubende Leistung mit der Exklusivität und Handwerkskunst, die Alpina zur Legende gemacht haben.
Von der Rennstrecke bis auf die Straße – Alpina ist und bleibt ein Name, der für Leidenschaft und Innovation steht. In einer Welt, die von Massenproduktion geprägt ist, bleibt Alpina eine Marke, die sich durch Individualität und Charakter auszeichnet – ein echter Schatz für jeden Autoliebhaber.
